Wir müssen unser Zimmer um 9 Uhr räumen und stehen daher etwas früher auf als sonst. Nach dem Frühstück im Oldchillout haben wir eine Trekkingtour mit James Sunny, dem Sohn unserer Wirtin, gebucht. Er ist ein junger Inder, 22 Jahre, der sehr gut Englisch spricht, studiert hat und seit zwei Jahren hauptsächlich Kletterkurse und -touren in den Felsen von Hampi anbietet. Sein großer Traum ist, es Kletterprofi zu werden.
Er führt uns zunächst ein gutes Stück durch weitläufige Bananenplantagen bevor wir den Weg verlassen und uns über kleine Fußpfade in die wilde Felsenlandschaft entlang des Flusses begeben. Der Fluss Tungabhadra verläuft hier in der Trockenzeit überwiegend unter den Felsen, weshalb man nur hier und da mal etwas Wasser zu Gesicht bekommt. Die „Wasserfälle“, zu denen unsere Tour führt, sind daher auch weniger Wasser das von oben herunterfällt, sondern Wasser, das unter unseren Füßen durch die engen Schluchten der riesigen Granitbrocken rauscht.
Wir müssen viel über große Felsbrocken klettern, um vorn zu kommen und die Hitze setzt uns ganz schön zu. Während Sunny immer leichtfüßig über Felsspalten und große Steinabsätze springt, ist für uns die Kletterei doch recht anstrengend. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir ein großes Wasserbecken, das der Fluss an dieser Stelle gebildet hat und das sich hervorragend zum Baden und Schwimmen eignet. Hier verweilen wir eine Zeit und genießen das kühle Nass.
Auf einer weiteren kleinen Runde bringt uns Sunny zu einer Höhle, wo wir Leopardenspuren finden. Das Tier ist aber ausgeflogen und so klettern wir gefahrlos durch die Höhle und kommen durch einen schmalen Durchbruch am anderen Ende wieder raus. Wir erfrischen uns ein weiteres Mal am Badeplatz bevor wir uns auf den Rückweg machen.
Wir können im Guesthouse noch kurz duschen, essen ein letztes Mal im Oldchillout, werfen einen kurzen Blick in den Virupaksha-Tempel und fahren dann mit der Rikscha die 20 km nach Hospet, wo wir für den Nachtbus nach Goa Betten gebucht haben. Der Bus fährt fast pünktlich um 8 Uhr ab. Allerdings ist er schon etwas älter, ziemlich unkomfortabel und der ruppige Fahrstil des Busfahrers lässt kaum eine Minute Schlaf zu.
