Samstag, 21. Dezember 2019

Nyaung Shwe – Mandalay

Heute ist unser letzter Tag mit den Motorrädern. Überwiegend auf kleinen, sehr kurvigen Nebenstraßen geht es zurück durch die Berge nach Mandalay. Nach knapp zwei Stunden Fahrt bietet sich uns nach einer Bergkuppe ein überraschender Anblick: Auf einem Berghügel sind nicht nur zahlreiche Stupas, in der Felswand stehen auch neun riesige Buddha-Statuen.

Die heilige Stätte des Mount Main Ma Ye Thakinma (der Name bedeutet „tapfere Geliebte“) geht auf folgende Legende zurück: Ein König verliebte sich in ein Mädchen aus einem nahen Shan-Dorf und wollte sie zwingen, seine Frau zu werden. Doch das Mädchen weigerte sich, kletterte stattdessen auf diesen Berg und stürzte sich zu Tode. Ihr Leichnam wurde angeblich nie gefunden. Wir steigen die mehr als 300 Stufen hinauf und genießen von hier die Aussicht auf die umliegende Landschaft – mit dutzenden Stupas und Buddha-Statuen im Vordergrund.

Die Landstraße über Ywangan ist kurvig und sehr wenig befahren und so genießen wir die Fahrt durch endlose Reis-, Mais- und Sesamfelder. Unterwegs sehen wir immer wieder Bauern mit ihren Ochsenkarren und wir kommen durch kleine Shan-Dörfer, die teilweise weder Strom noch fließend Wasser haben. 90 Kilometer vor Mandalay zeigt uns die Karte, dass es jetzt aus den Bergen hinausgeht und wir freuen uns schon, denn laut Karte windet sich die Straße in schier endlosen Serpentinen mehr als 1200 Höhenmeter hinab ins Tal. Doch unsere Freude währt nur kurz. Denn ausgerechnet auf diesem Teilstück wird mit internationalen Geldern seit mehr als fünf Jahren am vierspurigen Ausbau dieser Strecke gebaut. Der heutige Zustand lässt sich allerdings eher als löchrige Piste aus Sand und Steinen beschreiben, denn als Straße. So quälen wir uns auf den folgenden 30 Kilometer durch den Staub und benötigen dafür fast zwei Stunden.

Wir sind froh, als wir endlich wieder glatte Asphaltdecke unter den Rädern haben und auf dem Highway im dichten Feierabendverkehr die letzten Kilometer bis Mandalay zurücklegen, wo wir am Abend unsere Motorräder wieder abgeben und uns zum Abschluss des Tages ein kühles Mandalay Bier vom Fass gönnen.

 

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