Sonntag, 22. Dezember 2019

Manadalay

Nach der erlebnisreichen Motorradtour haben wir uns für heute nicht viel vorgenommen. Ein paar Souvenirs kaufen, über den Zeygyo-Markt bummeln und vielleicht noch einen der vielen Tempel in der Stadt besichtigen, die wir bei unserem ersten Aufenthalt in Mandalay noch nicht besucht haben.

Der Zeygyo-Markt (Zentral-Markt) besteht hauptsächlich aus mehreren hässlichen Betongebäuden aus den 90er-Jahren, die einen ganzen Straßenzug ausfüllen. Während draußen kleine Händler mit Gemüse, Obst und anderen landwirtschaftlichen Produkten dicht an dicht stehen, haben sich in den vierstöckigen Gebäuden Großhändler von Stoffen, Kleidern, Eisen- und Haushaltswaren, Elektroartikeln und vielen weiteren Gütern nach Warengruppen geordnet niedergelassen. So finden sich in einem Stockwerk des einen Gebäudes mehrere hundert Händler von Lungys (den typisch burmesischen Wickelröcken), in einem anderen Stockwerk verkauft man nur Kleider aus chinesischer Produktion und so weiter. Der Trubel und das quirlige Treiben ist faszinierend, aber auch sehr anstrengend.

An einem Marktstand auf der Straße ganz in der Nähe lernen wir die Herstellung der typisch burmesischen “Schönheitspaste”. Burmesinnen jeden Alters und aller Schichten schmieren sich diese weißlich-beige Paste ins Gesicht. Das schützt nicht nur vor der Sonne, es gilt hierzulande auch als Schönheitsideal, eine weiße Haut zu haben – oder eben weiße Paste im Gesicht.

Die Herstellung ist denkbar einfach: Aus den Ästen des Thanaka-Baumes, die es auf jedem Markt in Myanmar zu kaufen gibt, schneidet man in kleine Stücke Holz, die man dann mit etwas Wasser auf einem rauen Stein zu einer ganz feinen Paste zerreibt. Diese Paste kommt dann ins Gesicht. Man kann sie einfach mit den Fingern auftragen, mit Holzstäbchen Verzierungen einritzen, oder die Paste sogar mit einem Stempel als Muster aufragen. Schon kleine Kinder erhalten diesen Sonnenschutz großflächig ins Gesicht geschmiert.

Das Holz des Thanaka-Baumes wird auf einem rauen Stein mit Wasser zu einer feinen Paste zerrieben und als Sonnenschutz und Schönheitspaste auf Wangen, Nase und Stirn aufgetragen.

 

Wir fahren noch einmal in den Süden Mandalays und geraten direkt vor der Mahamuni-Pagode zufällig in eine aufwändige Prozession aus geschmückten Elefanten, Pferden, Kutschen und Ochsenkarren und hunderten festlich herausgeputzter Teilnehmer. Die Antworten auf unsere Fragen nach dem Grund für diese mit viel lauter Musik und Bohei untermalten Prozession sind größtenteils unverständlich oder widersprüchlich, sodass wir letztlich zwar sicher sind, dass es eine buddhistische Zeremonie war. Über den Anlass können wir aber leider nur spekulieren.

 

Weitere Bilder vom Tag in Mandalay:

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