Wir stehen früh auf und werden um kurz vor acht Uhr abgeholt. Mit einem Minibus werden wir und gut ein Dutzend andere Reisende über die Schotterstraße ins Tal hochgefahren. Die Fahrt dauert gut eine Stunde und am Lago de Disierto steigen wir ziemlich direkt auf das wartende Boot um. Um 11 Uhr kommen wir am anderen Ufer an. Das Wetter ist sehr gut und so können wir die Bootsfahrt sehr genießen. Außer uns überqueren noch zwei andere Paare und ein einzelner Deutscher die Grenze. Eine Gruppe deutscher Fahrradfahrer wird sich morgen aufmachen. Nachdem wir direkt am See aus Argentinien ausreisen, laufen wir los.  Der erste Teil des Weges führt durch einen schönen belassenen Wald immer leicht bergauf. Wir überqueren zahlreiche Bäche und Rinnsale auf mehr oder weniger vertrauenerweckenden „Brücken“ (oft nur ein paar Hölzer im Fluss). Oben angekommen machen wir an einem ehemaligen Militärstützpunkt Rast und vespern zum Mittagessen. Danach überqueren wir die Grenze zu Chile. Wie die Schilder uns mitteilen, dauert es aber noch 15 Kilometer bis zur chilenischen Grenzstation. Der schmale Trampelpfad weicht ab der Grenze einem Feldweg, der leicht bergab durch das Tal führt. Alle paar Stunden begegnen wir unseren Mitreisenden die sich am Wegrand ausruhen oder uns beim Pause machen überholen.

Nach fast sieben Stunden kommen wir am Lago O´Higgins an. In einer kleinen Hütte bekommen wir unseren Einreisestempel, dann laufen wir noch einen Kilometer zur Candelario Mancilla, eine kleine Farm, auf der eine nur spanisch sprechende Familie lebt. Um auf der Campingwiese übernachten zu dürfen, bezahlen wir 5000 chilenische Pesos an die Großmutter, der wir dann auch noch fünf kleine Brötchen abkaufen. Dann stellen wir das Zelt auf. Am Zeltplatz gibt es ein kleines Klohäuschen und eine große Hütte mit ein paar Tischen, Bänken, Stühlen und Schränken sowie einem alten Holzofen/Herd. Wir kochen unseren Reis und sitzen anschließend noch eine Weile in der angenehmen Wärme. Unsere Mitreisenden sprechen größtenteils nur Spanisch. Ein tschechisch-spanisches Paar spricht gutes Englisch und mit dem Deutschen (noch ein Lukas) spielen wir noch Karten bis es dunkel wird und durch die Folienfenster kein Licht mehr in die Hütte kommt. Strom gibt es hier keinen.

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