Mittwoch, 11. Dezember 2019
Yangon – Mandalay
Wir haben am Vortag online ein paar Tickets in einem Fernlinienbus gebucht, der uns ins 630 Kilometer nördlich gelegene Mandalay bringen soll. Mandalay ist die zweitgrößte Stadt Myanmars und hat eine sehr bewegte Vergangenheit als ehemalige Königsstadt und eines der wichtigsten buddhistischen Zentren des Landes, so das es hier eine Menge zu sehen und zu erleben gibt.
Der Busbahnhof für die Fernbusse liegt einige Kilometer außerhalb der Stadt und unser Taxi braucht gut eine Stunde dorthin. Busbahnhof ist dabei eher der falsche Ausdruck, denn eigentlich ist es ein ganzes Stadtviertel, in dem sich alles um den Busverkehr dreht. Hunderte von Reisebussen warten in den engen, meist dreckigen Straßen auf die Abfahrt, werden gewaschen, repariert oder beladen. Das Gelände ist so weitläufig, dass man hier zu Fuß aufgeschmissen wäre. Und selbst unser Taxifahrer muss mehrmals fragen, bevor er die richtige Abfahrstelle für unser Busunternehmen gefunden hat.
Aufgrund verschiedener Bewertungen im Internet haben wir uns entschieden, ein paar Dollar mehr auszugeben (Bustickets werden, wie auch Hotelzimmer, nicht in der Landeswährung Kyat, sondern in US-Dollar berechnet) und haben unsere Tickets bei JJ Express gebucht, dem mit Abstand am häufigsten empfohlenen Busunternehmen. Und tatsächlich: Der Bus ist mit nur drei Sitzen pro Reihe und mit sehr viel Abstand zwischen den Reihen bestuhlt, so dass statt der üblichen 48 nur 26Fahrgäste Platz haben. Die Sitze sind bequeme und sehr breite Sessel, mit waagerecht hochklappbarer Fußablage, Video-Monitor in jedem Sitz einem Ausklapptisch in der Armlehne – Luxus pur.
Schon gleich nach der Abfahrt geht es auf den Mandalay Expressway, eine vierspurige, mautpflichtige Autobahn, die auf den gesamten mehr als 600 Kilometern wie leergefegt erscheint. Die Straße ist so gut in Schuss, dass der Bus mit Tempo 100 gut vorankommt. Zweimal halten wir unterwegs kurz zum Essen an und pünktlich gegen 18 Uhr erreichen wir nach neunstündiger, entspannter Busfahrt unser Ziel: Mandalay.
Außer einchecken im Hotel, bleibt uns an diesem Abend nur noch ein Besuch bei einer der Straßenküchen, die sich unweit unseres Hotels reichlich finden lassen. Die Auswahl ist gewaltig: wir können aus mehr als 50 fertig zubereiteten Speisen wählen. Und lecker ist es noch dazu. Wie so oft in Südostasien – allein schon wegen des Essens lohnt sich die Reise.
