Direkt nach dem Aufstehen fangen wir an mit Packen. Alles was wir auf dem Treck nicht brauchen, wollen wir heute schon zu unserem nächsten Hostel bringen. Außerdem gehen wir nochmal unser Essen durch und gehen sicher, dass es für 4 Tage reicht. Dann laufen wir los Richtung Stadt. Es regnet und windet, aber schon nach einem Kilometer werden wir von einem Paar in einem Auto mitgenommen. Die Beiden sprechen kein Englisch und so vergeht die Fahrt schweigsam. In der Stadt angekommen, bringen wir erst unser Gepäck weg und laufen dann mit leerem Rucksack zum Campingplatz La Torcida, um Lukas zu suchen. Die junge Wirtin hat eine Überraschung für uns: Er sei vor einer Stunde auf den Treck aufgebrochen. Wir sind enttäuscht, dass er nicht auf uns gewartet hat, aber er hat ja auch nichts von uns gehört. Außerdem bedeutet das, dass das Wetter gut genug ist. Wir machen uns also gleich auf den Weg zu den Rangern – vielleicht erwischen wir ihn ja noch für eine kurze Unterhaltung.
Doch bei den Rangern werden wir enttäuscht. Sie raten uns davon ab, den Treck zu laufen und zeigen uns auch wieso: Es soll Windgeschwindigkeiten von 130 km/h geben. Das ist uns dann doch zu gefährlich. Wir fragen noch nach ob Lukas sich schon in der Liste eingetragen ist, doch sie können ihn nicht finden. Also warten wir noch eine halbe Stunde und als er dann immer noch nicht da ist, machen wir uns wieder auf. Aus dem leichten Regen ist inzwischen ein richtiger Sturm geworden, und so suchen wir in einem Restaurant Schutz. Bei Pizza und anschließendem Kuchen mit Milchshake beraten wir uns. Sollen wir das schlechte Wetter hier auszusitzen? Aber wie lange wird das dauern? Können wir unseren geplanten Grenzübergang umbuchen? Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns, den Treck nicht zu laufen und stattdessen eine einfachere Drei-Tages-Tour zu machen. Danach wollen wir möglichst schnell aus dem Schlechtwettergebiet ausreisen. In Villa O´Higgins – unserer nächsten Station – gibt es ohnehin nicht allzu viel zu sehen. Ich schenke Tim noch ein Klappmesser als wir uns wieder auf den Rückweg machen. Da es momentan nicht regnet, entscheiden wir uns, bis zum Wasserfall zu laufen und erst danach zu trampen. Doch der Wasserfall ist nicht wirklich beeindruckend und auch danach haben wir Pech: Erst zwei Kilometer vor dem Campingplatz nimmt uns jemand mit. Wir sitzen noch eine Weile schnitzend vor unserer Hütte bis der Wind den Regen unter das Vordach treibt. Also kochen wir noch etwas zu Essen und fallen dann hundemüde ins Bett.