Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach unten ins Dorf. Wir kommen mittags an und können deswegen schon in unser Zimmer. Am Nachmittag versuchen wir, am Busbahnhof an Bargeld zu kommen, doch beide Automaten geben nichts her. Das Bargeldproblem, das wir schon aus Buenos Aires kennen, ist hier noch schlimmer. Unsere Wirtin ist enttäuscht, dass wir nicht bar bezahlen, und erklärt uns, dass die nächste Bank in Calafate steht (120 km weit weg). Die Touristen sind für die Anwohner die beste Bargeldquelle. Nachdem wir uns auf eine Zahlung per Paypal geeinigt haben, machen wir uns wieder auf ins Zentrum. Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten und buchen den Grenzübergang nach Villa O´Higgins.

Für den nächsten Tag haben wir uns nichts vorgenommen. Weil das Wetter die nächsten Tage schlechter werden soll, entscheiden wir uns, nochmal Laufen zu gehen. Wir lassen alles im Hostel und machen eine der kürzesten Wanderungen hier. Der Trail ist recht schön und die Aussicht am Mirador del Torres ist auch nicht schlecht. Nach 1,5 Stunden sind wir wieder zurück. Eigentlich wollten wir morgen in die Berge laufen und dort übernachten, aber wegen des Wetters entscheiden wir uns, bei einem Campingplatz im Dorf anzufragen. Hier sind keine Reservierungen möglich, also hoffen wir für morgen aufs Beste. Am Abend gehen wir essen im örtlichen Parilla-Haus und schlagen uns mit Rinderfilet die Bäuche voll.

 

Am 19. Januar heißt es umziehen. Wir packen alles in unsere Rucksäcke und laufen zum Camping La Tonda. Hier ist noch sehr viel Platz frei und so bekommen wir sogar einen Platz, der leicht im Windschatten ist. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut haben, entscheiden wir uns den leichten Weg zum Gorillo del Salto-Wasserfall zu probieren. Doch schon nach wenigen hundert Metern merken wir, dass es keine gute Idee ist. Wir werden fast von der Straße geweht. Also gehen wir zurück und kaufen für die nächsten Tage ein. Als wir schwer bepackt am Campingplatz ankommen, sind wir erleichtert, dass das Zelt noch steht, nur hat der Wind das komplette Innen- und Außenzelt mit Sand bestäubt. Wir packen unsere Rucksäcke in die Flightcover und verziehen uns zum Essen in das gemütliche Haus des Campingplatzes. Den Rest des Abends verbringen wir mit einem Film und Kartenspielen, bis wir schließlich zum Nebentisch eingeladen werden. Hier spielen wir mit einem anderen Deutschen, einem Belgier und einer Chilenin einige lustige Runden Jenga und Tim trinkt ein Bier mit ihnen. Die Unterhaltung ist ein lustiges Mischmasch aus Deutsch, Englisch und Spanisch, die nur Lukas, der Deutsche, komplett versteht. Er spricht alle drei Sprachen. Damien, der Belgier, spricht Englisch und Französisch sowie ein bisschen Spanisch. Simone spricht nur Spanisch auch wenn Sie sich mit brüchigem Englisch verständlich machen kann. Wir haben viel Spaß, bis wir um 23 Uhr rausgeschmissen werden und uns ins Zelt verkriechen. Bei den ersten Regentropfen schlafen wir ein.

Es regnet/nieselt die ganze Nacht und so brauchen wir morgens ein wenig, bis wir unter dem Vordach des Hauses alles in unsere Rucksäcke eingepackt haben. Bei leichtem Niesel laufen wir los. Wir haben schon im Voraus einen Campingplatz ca. 12 km außerhalb an der Straße zum Lago de Desierto gebucht, den wir leider nicht mehr stornieren können. Wir fragen bei allen Transfer Agencies, die auf dem Weg liegen, ob wir jetzt oder in den nächsten zwei Tagen bis bzw. vom Campingplatz mitfahren können, doch es gibt leider keine Möglichkeit. Wir kaufen uns ein kleines Vesper, dass wir kurz außerhalb der Stadt am Flussufer essen und dann laufen wir los. Wir machen uns auf einen langen Weg gefasst und strecken bei jedem vorbeifahrenden Auto den Daumen raus. Wir haben Glück. Nach ca. 2 km nimmt uns ein britisch-französisches Paar bis zum Campingplatz mit. Hier stellen wir fest: Es gibt weder WLAN noch sonst irgendwelchen Empfang. Das ist für uns insofern problematisch, weil Lukas, der den Huemul-Treck mit uns machen möchte, sich nach dem Wetter erkundigen wollte. Wir müssen also morgen nochmal in die Stadt.

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